Best of "Kariert"
Aus dem "Kalksandstein-Echo":
(5/1994)
Thomas Klose, Abwehrspieler der 1. Mannschaft, ist in Sachen Garderobe nicht sehr bewandert. Das zeigte sich nach dem Freundschaftsspiel gegen Dom-Esch in der Umkleidekabine. Seinem Mannschaftskollegen Lothar Dederich gelang es nämlich, ihm eine am Kleiderhaken hängende Socke als Badekappe zu „verkaufen“. Auf Kloses Einwand, die sei aber lang, meinte Dederich: „Die ist ja auch für lange Haare.“ Mit der Zeit merkte Klose, dass es sich um eine Socke handeln könnte, sogar um seine eigene. Darauf gab Dederich ihm den gut gemeinten Ratschlag, die andere Socke zu suchen, damit er sich kein Bein abhacken müsse. Man sieht also: Kameradschaft und gegenseitige Hilfe in brenzligen Situationen werden bei RWD großgeschrieben.
(8/1994)
Paul Schülter kam in der Saisonvorbereitung so gerade noch einmal an einer schwierigen Blinddarmoperation vorbei. Paul verspürte eines Morgens starke Schmerzen im Bauch. Nachdem er seinen Hausarzt konsultiert hatte, wies der ihn sofort mit Verdacht auf Blinddarmentzündung in ein Krankenhaus ein. Nach den üblichen Voruntersuchungen tastete ein Arzt nochmals seinen Bauch ab. Die Symptome schienen doch etwas verdächtig, so dass Paule gefragt wurde, was er denn tags zuvor gemacht habe. Dieser erklärte, beim Fußballtraining gewesen zu sein, und nachdem er dem Arzt von einigen Übungen berichtet hatte, gab dieser Entwarnung und diagnostizierte einen üblen Muskelkater.
(10/1994)
Auch Konditionswunder Thomas Klose wird älter. „Früher hat mir das nichts ausgemacht“, beteuerte er Trainer Helmut Hermann gegenüber, nachdem er im brütend heißen Wagen seinen Polizeidienst verrichtet hatte, danach zur Blutspende ging, nachmittags am Bau schuftete und ihm abends beim Spiel in Oedekoven ein wenig „neblig“ vor den Augen wurde
(10/1994)
Mit einer alten Tradition ist in Dünstekoven Schluss. Weil die Deckelmacherei in ihrer Gaststätte Überhand nahm, haben Willi und Karin Winter sich dazu entschlossen, die Zeche immer direkt einzutreiben. Hat der Gast nicht genug Bares bei, um seinen Durst zu finanzieren, wird er kurzerhand nach Heimerzheim zum Geldautomaten gefahren. Erstes Opfer dieser neuen Praxis wurde Herbert Mahlberg. Das alleine war schon peinlich genug, aber es sollte noch peinlicher werden. Mahlberg hatte sein soeben im Schutze der Dunkelheit gezogenes Geld noch nicht ganz eingesteckt, als sein Dünstekovener Nachbar Willi Nöthen ihn entdeckte und sich über die Konstellation Wirtin/Gast am Geldautomaten wunderte: „Konnst Du deng Zech net bezahle?“
(11/1994)
In Dünstekoven geht eine Sandkastenfreundschaft ihrem Ende entgegen. Wilfried Straube will mit Bernd Kreuer nichts mehr zu tun haben. Was war passiert? Wie es sich unter guten Freunden gehört, haben bisher alle Freunde von Straube bei dessen Hausbau kräftig mit angepackt. Nur einer nicht: Kreuer. Er entschuldigt sein charakterloses Verhalten lapidar mit dem Hinweis, er habe bei seinem eigenen Hausbau genug zu tun. In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich? Zählen Werte wie Freundschaft und gegenseitige Hilfe nichts mehr? Egoistisches Bauen scheint über alles zu gehen.
(11/1994)
„Bloodwursch“. Damit hatte Peter Krämer den Test bestanden. Ein Bremer Polizeibeamter hatte den Ludendorfer FC-Fan in Bremen folgende Frage gestellt: „Wie heißt Blutwurst auf Kölsch?“ Damit wollte der Polizist die Identität Krämers feststellen, da Krämer und seine Freunde ohne Personalausweis zum Auswärtsspiel bei Werder Bremen gefahren waren. Sie waren der Streife aufgefallen, weil sie eine Person in den Kofferraum luden. Eine Entführung vermutend, stellten die Beamten den „Entführten“ zur Rede. Der hatte jedoch nur eine Bitte: „Mach dä Kofferaum zo, ich will schlofe.“ Das konnte er ungestört tun, nachdem die „Freunde und Helfer“ das mit FC-Wimpeln und -Aufklebern dekorierte Auto von der Verkehrsinsel auf einen nahe gelegenen Parkplatz gefahren hatten.
(11/1994)
Ein Gesprächsthema ist in Dünstekoven leider passé. Oliver Freischems langes Haar ist endlich der Schere zum Opfer gefallen. Einige Zuschauer vermuteten, RWD habe einen neuen Torwart verpflichtet. Gerüchte, wonach das Gesundheitsamt die Amputation verfügt haben soll, dementierte Freischem entschieden. Weiter sagte er, er habe auch keine Wette verloren. So sind Spekulationen weiterhin Tür und Tor geöffnet. Einen gemeinen Scherz auf Kosten seines Mannschaftskameraden leistete sich Gerd Kalterherberg. Er behauptete vor zahlreichen Zuhörern auf dem Sportplatz, der Frisör habe Freischems Haare nicht wegfegen müssen, sie seien von alleine weggekrabbelt. Unglaublich!
(3/1995)
Die Alibis, mit denen die Spieler der 2. Mannschaft ihr sonntägliches Fehlen entschuldigen, werden immer dreister. So begründeten die Ellmer-Brüder ihre Abwesenheit in Alfter mit der Taufe von Ralf´s Sohn Sebastian. Man muss sich schon sehr wundern, welche Prioritäten einige Leute in ihrem Leben setzen.
(4/1995)
Wenn jemand zur späten Stunde noch etwas in den Briefkasten von Geschäftsführer Hans Bölkow stecken will, ist äußerste Vorsicht geboten. Diese Erfahrung musste Herbert Mahlberg am eigenen Leibe machen. Nachdem er die ersten Stufen zum Haus gemeistert und den Briefkasten schon zielsicher im Auge hatte, riss ihn eine kleine unscheinbare letzte Stufe zu Boden. Der Sturz verlief glimpflich und keiner hätte die Peinlichkeit bemerkt, wenn Mahlberg nicht mit seinem Kopf gegen die Haustüre geschlagen wäre. Der dumpfe Knall schreckte die Bewohner auf und Mahlberg musste „Farbe“ bekennen.
(11/1995)
Wenn Sie nach einem spätabendlichen Kneipenbummel über die Schillingsstraße nach Hause zu gehen gedenken, sollten Sie einen weiten Bogen um den Teil des Kreuer´schen Anwesens machen, der von Fritz H. in Beschlag genommen wurde. Es könnte nämlich passieren, dass Sie von ihm aus seinem Wohnzimmerfenster heraus folgendermaßen um Feuer gebeten werden: „Eh, Du Luffschlang, häss Du Führ?“ Da war selbst Ralf v. d. St. baff. Hintergrund: Der Hennes-Haushalt ist der einzige in Dünstekoven, der für rauchende Gäste kein Feuerzeug bereit hält.
(3/1996)
„Am mießte ärjere ich mich över mich selvs, ich hann ene Fähle nohm andere jemäht“, so Hans-Peter Fuß über seine letzte „Abfahrt“ im diesjährigen Skiurlaub. Ein Schlepplift wurde dem 34-jährigen Pisten-Routinier zum Verhängnis. Er erwischte den Bügel nicht richtig, doch anstatt auf den nächsten zu warten, klammerte er sich wie ein Ertrinkender am Rettungsschwimmer mit den Armen am Bügel fest. Seine Kraft reichte jedoch nur für ca. 100 Meter, dann musste Hans-Peter den Bügel alleine fahren lassen. Da links und rechts vom Schlepplift nur Wald war, blieb ihm eigentlich nichts anderes übrig, als zurück zum Ausgangspunkt zu marschieren. Diese Lösung schien ihm als erfahrenem Skiläufer jedoch zu simpel. Eine inoffizielle, steile Buckelpiste, die man von einem Sessellift einsehen konnte, kam ihm in den Sinn. Also, Ski geschultert und marsch. Seine Freunde fuhren mittlerweile zum zweiten Mal mit dem Schlepper und sahen ihn wie ein Wichtelmännchen im Wald verschwinden. Auch Wilfried´s Ermahnung „Es ist auch Ihr Wald“, konnte ihn nicht zur Umkehr bewegen. Wilfried und Herbert waren mittlerweile sorgenvoll zum Ende der Buckelpiste abgefahren, natürlich über die offiziellen Wege. Auf Wilfried´s Bemerkung „der is bestimmp at lang onge“, folgte ein erstauntes „Näh, guck, do ove häng he“. Nachdem man die Pupille geschärft hatte, konnte man eine Abfahrt der besonderen Güte verfolgen. Ski geschultert, Beine voraus und auf den vier Buchstaben gleitend begab sich Hans-Peter zu Tal. „Komm, wir fahren Sessellift, dann seh´n wir mehr“, so die einhellige Meinung. Als der Lift an besagter Stelle ankam, sah man Hans-Peter mit eingeschaltetem Baby-Allrad bei der Bergung seiner 20 Meter über ihm liegenden Skier. Glücklicherweise kam ihm eine freundliche Dame zu Hilfe, denn sonst würden die Bretter wohl noch heute dort liegen. „Maache me Meddach, ich senn jrad irsch usem Dickisch gebroche“, so seine ersten Worte zurück in der Zivilisation. Diesem Wunsch kam man natürlich gerne entgegen.
(8/1996)
Alte Herren oder Strauchdiebe? Diese Frage stellte sich Hans Georg von Goscinski am Tage nach den Vatertagsfeierlichkeiten im Sportlerheim. „Vim, dat Gebläse is fott. Möt de Jasfläsch, dat jit et doch wohl net“, so kommentierte er seine erfolglose Suche nach seinem Heißluftgebläse. Nachdem man intensivste Nachforschungen, unter anderem bei „Hausmeister“ Ludwig Schauer und Kassierer Hans Bölkow angestellt hatte, trennte man sich mit der Feststellung „dat Dinge moss uss de Mannschaftskass ersetz werde“! Zu Hause angekommen mußte Goscinski seinen rüden Verdacht verwerfen: Seine Frau hatte auf die Anweisung Goscinskis das Gebläse bereits am Vorabend zu Hause in Sicherheit gebracht.
(11/1996)
Sichtlich begeistert von so vielen jungen Männern war am vergangenen Wochenende die ca. 60 Jahre alte Reinemachefrau von Wachtberg. Mit den Worten „die wäde jo at emme schöne“ empfing uns die gute Frau in der Kabine. Merklich angetan war sie von der Frisur Paul Schülters, dessen Haare nach allen Regeln der Kunst mit Wet-Gel in Position gebracht worden waren: „Is dat Sahnesteif, Jung, ode wat is dat?“
(3/1997)
In punkto Zuverlässigkeit und Einsatzfreudigkeit kann man auf den Betreuer unserer 2. Mannschaft, Jürgen Kalischko, nun wirklich nichts kommen lassen. Fachärztlich muss er jedoch noch einiges zu seinem Vorbild Dr. Müller-Wohlfahrt aufholen. Diese schmerzliche Erfahrung machte am vergangenen Sonntag Dieter Pingen. Nachdem er sich eine Schürfwunde, umgangssprachlich auch „Reibekuchen“ genannt, zugezogen hatte, bat er Jürgen, doch etwas Sprühpflaster aufzutragen. Ganz wohl in seiner Haut war ihm wohl nicht, denn als er Jürgen die Dose schütteln sah, fragte er noch einmal sicherheitshalber: „Häste och et richtije?“. Nach der kurzen und präzisen Antwort Jürgens „klar“, schritt man zur Tat. Schon beim ersten Sprühnebel sah man Dieters schmerzverzerrtes Gesicht und einen Tanz a la Macarena. Nachdem Pingen die Kontrolle über seinen Körper wiedererlangt hatte, sprach er zu Jürgen: „Jev ens her. Do is bestimmp et Verfallsdatum affjelove“. Als er dann aber auf die Dose schaute, traute er seinen Augen nicht: „Sprühkleber - Nicht in offene Wunden sprühen“.
(4/1997)
Unser Betreuer Manfred Hölz läßt für eine kalte Flasche Bitburger im wahrsten Sinne des Wortes alles liegen. Sogar seinen Autoschlüssel im Kofferraum. So versuchte man dann nach dem Spiel in Pech eine halbe Stunde lang, Manni´s Auto zu öffnen. Als alle Mühe umsonst war, musste man schließlich zurück nach Dünstekoven den Ersatzschlüssel holen. Kurz vor 20.00 Uhr waren dann Manfred Hölz und sein Fahrer Max Bauer wohlbehalten wieder im „Schoße“ der Vereinskneipe. Hans-Peter Fuß dazu: „Et wär wohl besser jewäss, wenn Ihr dat Spill in Tannebeusch gehatt hätt. Do hät üch jede Passant dat Auto in 10 Sekunde opjemäht!“
(4/1997)
Wie im Vorwort bereits erwähnt, hatten Bernd Kreuer, Hans-Peter Fuß und Herbert Mahlberg am vergangenen Wochenende Karten für die Begegnung Dortmund gegen Bayern. Bernd Kreuer wurde demokratisch korrekt mit 2/3-Mehrheit zum Fahrer bestimmt. Dieser rächte sich bitterböse, indem er die Fahrt nicht mit einem Auto, sondern mit seinem Traktor, er nennt ihn liebevoll „Kadett“, antrat. Nach dem Spiel fragte Hans-Peter, ob denn aus dem Radio auch etwas zu hören sei, worauf Bernd ihm lapidar „manchmal“ entgegnete. Dem Vorschlag von Herbert, sich nach vorne zu setzen und sich um das Radio zu kümmern, entgegnete Hans-Peter: „Zuerst das Wichtige. Kümmere Dich erst einmal um den Anlasser...“
(9/1997)
Dirk Lüssem und Robbie Eberhard sind zufrieden. Bereits im dritten Spiel in der Kreisliga A ist der Fan-Club, SUPPORTERS-CLUB RWD PROST, den die beiden gründeten in aller Munde. Im Heimspiel gegen Vorgebirge staunten die mitgereisten Bauklötze über den frenetisch anheizenden Fan-Club. „Ihr seid ja schlimmer als Alfter“, so die Ungläubigen. „Da sind wir stolz drauf“, lautete die präzise und knappe Antwort des Vorsitzenden Lüssem. „Aber wartet ab, wenn ihr nach Waldorf kommt“, bohrten die Mitgereisten weiter. Aber auch hierauf hatte Lüssem den passenden Deckel: „Kein Problem, auswärts sind wir immer mit 200!“
(10/1997)
RWD-Fan-Club-Vorsitzender Robbie Eberhard hat nicht nur einwandfreie Manieren, er verlangt sie auch von anderen. „Nimm das Gras aus dem Mund, wenn Du mit uns sprichst“, schlug er am vergangenen Sonntag einem BSC-Spieler vor, der sich über ein angebliches Foul an ihm lauthals beschwerte. Solche Verstöße gegen allgemein herrschende gesellschaftliche Konventionen wie Mit-Gras-im-Mund-reden sollte der Fußballkreis Bonn schnellstens ahnden. Dann könnte auch Robbie Eberhard wieder beruhigt auf den Sportplatz gehen.